Brexit versus Miteinander

Während England per Volksentscheid den EU-Austritt befürwortet, bereitet sich die Initiative „Miteinander für Europa“ auf den großen Europa-Kongress vor, der am kommenden Wochenende in München stattfinden wird.

Pater Heinrich Walter von der Schönstatt-Bewegung zeigte sich betroffen und entschlossen: „Jetzt wird unser Miteinander noch mehr zu einem Zeichen der Hoffnung wider die Hoffnung. Die christliche Quelle ist die entscheidende im Blick auf die Identität. Das Miteinander für Europa wird auf dem historischen Hintergrund dieser Woche von Gott selbst zum prophetischen Zeichen gemacht“. (Der Begriff "Hoffen wider alle Hoffnung" stammt übrigens aus einem Kirchenlied, in dem es heißt: "Hoffen wider alle Hoffnung, glauben, dass es dennoch weitergeht. Lieben, wo es beinah nicht mehr möglich, damit die Welt auch morgen noch besteht." Anm. d. Red.)

Gerhard Proß vom CVJM Esslingen und Sprecher der Miteinander-Initiative in Deutschland: „Jetzt wird es erst recht darauf ankommen, dass wir ein klares Zeichen zum Miteinander für Europa aus München senden – ein Zeichen des Miteinanders, gegen die Egoismen und Ängste unserer Zeit. Es erscheint mir signifikant, dass Papst Franziskus, Andrea Riccardi und Jeff Fountain das entscheidende Wort zu Europa sprechen werden, nicht die Politiker.“

Und Maria Voce, Präsidentin der Fokolar-Bewegung, kommentierte in Rom: „Dieses Referendum zeigt, dass ein geeintes Europa weder von der Politik noch von der Wirtschaft geschaffen wird, sondern von den Werten, die die Europäer miteinander teilen. Das Miteinander für Europa hätte in keine bessere Zeit fallen können“.

 

Am Samstag, den 2. Juli, wird von 14-22 Uhr auf dem Stachus in München eine große öffentliche Kundgebung stattfinden, die auch im Internet verfolgt werden kann.

 

Miteinander für Europa ist eine Initiative von europaweit mehr als 300 christlichen Gemeinschaften und Bewegungen verschiedener Kirchen. Als eigenständige Gruppierungen bilden sie ein Netzwerk, das sich für gemeinsame Ziele einsetzt, wobei das je eigene Charisma zum Tragen kommt.

Diese Initiative ist Frucht starker gemeinsamer Erfahrungen. Die Gemeinschaften und Bewegungen – unterschiedlich wie die Kulturen, Sprachen und Regionen Europas – schaffen untereinander, stets im Respekt vor der Verschiedenheit, gemeinschaftliche Beziehungen.

Miteinander für Europa möchte einer notwendigen “Kultur der Gegenseitigkeit” entsprechen. Sie beinhaltet, dass Einzelne und Völker sich gegenseitig willkommen heißen, sich kennen lernen, sich versöhnen, lernen sich zu schätzen und einander zu unterstützen.

 

Quelle: Homepage „Miteinander für Europa