Mikro-Kredite als Anschub-Finanzierung in Uganda

Rita Najjingo ist eine junge Unternehmerin aus Uganda. „Viele junge Leute versuchen, sich selbständig zu machen“, erzählt sie aus ihrer Heimat. „Doch weil das Kapital und das Wissen in Sachen Betriebsführung fehlt, gehen die meisten pleite, bevor sie wirklich begonnen haben.“

Schon länger hat sie die Idee, ein kleines Geschäft für Büromaterialien aufzumachen. Ihr fehlte allerdings das Startkapital. Das bekam sie in Form eines Mikro-Kredites. Der wird in der Hauptstadt Kampala vergeben. Dort hatten sich Angestellte eines Gesundheitszentrums der Fokolar-Bewegung entschlossen, etwas zu tun. Sie alle beziehen ein sicheres Gehalt.

Nachdem sie von der Idee der „Wirtschaft in Gemeinschaft“ gehört hatten, entschieden sich eine Reihe von Beschäftigten, ihre Ersparnisse zusammenzulegen und damit Kredite an Menschen mit Unternehmergeist zu vergeben, Menschen wie Rita Najjingo.

Die Auflagen des Mikro-Kredit-Fonds sind klar. Bevor ein Kredit vergeben wird, informieren sich die Förderer über die Geschäftsidee. Sie begleiten die Jungunternehmer zudem bei den ersten Schritten. Auch die Laufzeiten sind geregelt. Nach vier Wochen beginnen die Rückzahlungen. Innerhalb von drei Monaten muss die ganze Summe zurückbezahlt werden inklusive eines geringen Zinssatzes.

Rita Najjingo berichtet von einem jungen Mann, der einen Mikro-Kredit für ein Motorrad bekam, um es zu vermieten oder damit selbst als Taxifahrer zu arbeiten. Später hat er mit einem weiteren Kredit das alte Motorrad verkauft, um ein Besseres zu kaufen. Heute betreibt er einen kleinen Handel mit gebrauchten Motorrädern und hat zwei Angestellte.

Nachdem Rita Najjingo den ersten Kredit für ihr Büromaterialien-Geschäft getilgt hatte, nahm sie einen zweiten auf, um es zu erweitern. Außerdem schuf sie die Möglichkeit für ihre Kunden, online zu bezahlen. Die Geschäftsidee kommt an. Derzeit betreibt Rita Najjingo vier Geschäfte mit vier Angestellten, alles junge Frauen. Drei von ihnen sind alleinerziehende Mütter.