Bischöfe auf dem Weg

Zum 34. Mal organisiert die Fokolar-Bewegung ein Ökumenisches Bischofstreffen. Vertreter von 16 verschiedenen Kirchen machen sich auf den Weg nach Chalki, einer kleinen Insel nahe Istanbul, aber noch viel mehr machen sie Schritte aufeinander zu.

Der ökumenische Patriarch von Konstantinopel, Bartholomäus I., hat 35 Bischöfe aus 16 Kirchen im Kloster von Chalki willkommen geheißen, die zum 34. Ökumenischen Bischofstreffen der Fokolar-Bewegung gekommen sind. Weitere Teilnehmer sind Maria Voce, die Präsidentin der Bewegung, und Kopräsident Jesús Morán.

Das Treffen steht unter dem Titel: „Miteinander für unser gemeinsames Haus: die Einheit der Jünger Christi in der Unterscheidung der Gaben.“

Der Erzbischof von Bangkok, Kardinal Francis Kriengsak, dankt im Namen aller dem Patriarchen für die Gastfreundschaft. Der Primas der anglikanischen Kirche, der Erzbischof von Canterbury Justin Welby, hat eine Grußbotschaft geschickt: „Ich halte nach wie vor die Fokolar-Bewegung für einen Scheinwerfer der Hoffnung in unserer geteilten Welt. Durch ihren Einsatz für die Einheit im Dialog und in gegenseitiger Wertschätzung bietet sie einen typischen Weg zur Versöhnung an, der über Unterschiede und Feindschaften hinweggeht.“

 

Bartholomäus I. sprach über den Sinn des Bischofstreffens: „Wie kann es uns gelingen, die unterschiedlichen Charismen unserer Kirchen heute in Harmonie zusammenzuführen? ... Viel zu oft scheinen die Unterschiede das grundlegende Element zu sein und nicht das eigentliche Charisma. Das spüren wir in den alltäglichen Schwierigkeiten, die die Welt durchlebt, man gerät in Konflikte und möchte sich abschotten.“
Vor dem weltweiten Panorama, das wir heute vor Augen haben, in dem Mutlosigkeit, Unsicherheit und Gleichgültigkeit herrschen, verstärkt durch die terroristischen Ereignisse der letzten Tage, wendet sich der Patriarch der Hoffnung zu und unterstreicht: „Als Christen müssen wir möglichst schnell das Gespür für die Einheit entfalten im Bewusstsein unserer Gaben. Auch Unterschiede können Bereicherung sein. Es gilt, diesen Reichtum zu verschenken und zu erhalten. Die Einheit der Welt, die Achtung vor der Schöpfung Gottes, dem Geschenk seiner Liebe, wird dann gelingen, wenn wir fähig werden, die Erfahrung des anderen in uns aufzunehmen als Bereicherung aller, als Weg der Einheit, der Achtung und der Gegenseitigkeit, frei von jeder ideologischen, politischen und wirtschaftlichen Beeinträchtigung.“

 

von Adriana Avellaneda (gekürzte Fassung)