Eva-Maria Marold

Mein Weg ist abenteuerlich. Aufgewachsen bin ich in einer gutsituierten und wohlhabenden Familie. Dies war mir jedoch nicht bewusst, aber mir gefielen Hüte.

Dann traf ich Menschen, die sich entschieden hatten, ihr Leben ohne Abstriche am Evangelium auszurichten. Ihre Radikalität  faszinierte mich. Mir schien, dass nun auch ich das Rezept für eine persönliche Kehrtwendung in meinen Händen hielt.

Da ich gewohnt war, das zu tun, was mir gefiel, kam ich oft an meine Grenzen. Bei vielen Versuchen stand mir mein Ego im Weg. Gelang mir der neue Lebensstil, so erlebte ich eine Freude von ungeahnter Tiefe.

Entscheidend war ein Konzert in der Berliner Philharmonie. In einem gewissen Moment spürte ich ganz stark, dass dieser Gott, den ich kennengelernt hatte, mich rief, ihm mit allen Konsequenzen zu folgen.

Ich tat es und ließ alles zurück:  meine Familie, den Verlobten, meine Freunde, den Beruf, Reisen, die Musik, den Sport und vieles, was mir lieb geworden war.

Bekommen habe ich dafür mehr, als ich gelassen habe. Meine weltweite Familie lernte ich  konkret kennen durch die anderen Länder, in denen ich lebte und die Kontinente auf denen ich arbeitete. Dort beeindruckenden Menschen zu begegnen und mehr Freunde zu finden, als ich mir je hätte träumen lassen, bereichert mich. Wenn ich überhaupt nicht damit rechnete, bekam ich plötzlich die Möglichkeiten zum Skilaufen in den Dolomiten, zum Segeln im Mittelmeer, zu Opern in der Arena von Verona oder zum Bolschoi-Ballet.

Ich verbrachte ein Jahr in Argentinien. Bei einem Kurzaufenthalt in Buenos Aires erhielt ich überraschend eine Einladung ins größte Theater von Südamerika zu einer musikalischen Welturaufführung. 

Alle diese unerwarteten Präsente sind für mich Ausdruck einer lebendigen Beziehung zu dem, der mich unsagbar liebt und der mir im Jetzt die Augen öffnet. Ihn in jedem meiner Mitmenschen als einzigartiges  Geschenk an mich zu entdecken und ihm auf Augenhöhe zu begegnen, macht mein Leben aus.

Wer ist noch dabei?

Ergotherapeutin und Liedermacherin, Köln
Ich bin dabei, weil mich 1968 etwas gepackt hat.
Physiotherapeut, Fontem (Kamerun)
Ich bin dabei, weil ich in Afrika lerne, was wichtig ist.
Student, Duisburg
Ich bin dabei, weil die Monteros mich brauchen.
Veranstaltungs-Techniker
Ich bin dabei, weil ich im Dienst sein kann.
Franziskaner-Pater
Ich bin dabei, weil ich noch viel entdecken möchte.